Zum Tod von Vanda Vieira-Schmidt
Am 31. August ist Vanda Vieira-Schmidt mit 73 Jahren in Berlin verstorben, ein kleiner Teil ihres gigantischen "Weltrettungsprojektes" befindet sich seit 2005 in der Sammlung Prinzhorn.
Seit Mitte der 90er überzog sie Tag für Tag mit kraftvollen Strichen zahllose DIN A4 Blätter mit magischen Motiven, Zeichen, Mustern und Zahlen. Auf diese Weise zeichnete sie gegen „das Böse“ an, ihr Werk bezeichnete sie als „Weltrettungsprojekt“. In ihrer Vorstellung arbeitete sie mit der deutschen Armee zusammen.
2005 wendete sich eine Betreuerin der Einrichtung, in der Vanda Vieira-Schmidt lebte, an die Sammlung Prinzhorn, weil die Wohngruppe umziehen musste. Mehr als 500.000 Blätter waren im Keller gestapelt – allzu viele, um sie mitzunehmen. Sie drohten weggeworfen zu werden.
Thomas Röske nahm einen Teil des riesigen Konvoluts in die Sammlung Prinzhorn auf. Nach zwei Jahren reiste das Werk durch Deutsche Ausstellungshäuser. Dann fand es einen dauerhaften Ausstellungsort im Militärhistorischen Museum Dresden. Seit 2011 ist es ein Teil der Dauerausstellung dort.
Bis wenige Jahre vor ihrem Tod zeichnete Vanda Vieira-Schmidt weiter, zumal die Bedrohung des Weltfriedens bekanntlich nicht nachgelassen hat. Wir werden sie und ihr magisches Wirken sehr vermissen.