Sammlung Künstler*innen Mebes, Heinrich…

Heinrich Hermann Mebes

Heinrich Hermann Mebes (1842-1918)

Aufgewachsen in Liebenwalde und Pritzerbe beginnt der Lehrersohn 1857 eine Ausbildung zum Uhrmacher in Brandenburg. Als Geselle begibt er sich auf Wanderschaft und kommt weit herum. Dabei begeht er, wie er berichtet, einige „böse Thaten“, die er anschließend durch eine religiöse Lebensweise sühnen will. 1868 macht er sich mit einem Uhrmachergeschäft in Pritzerbe selbständig. Er heiratet 1877 eine Witwe und hat mit ihr vier Kinder. 1878, so gibt Mebes an, gerät er erstmals in eine Krise und kommt wohl für zwei Jahre in eine Anstalt. 1888 wird er in die Anstalt Eberswalde eingewiesen.

Hier findet er nach elf Jahren zu religiöser Malerei und Dichtung. Mehrere selbst gearbeitete kleine Bücher füllt er mit eigenwilligen Offenbarungstexten und symbolischen, überaus sorgfältig gezeichneten und gemalten Miniaturen. Nach 30 Jahren Hospitalisierung stirbt Heinrich Hermann Mebes im Alter von 76 Jahren in der Anstalt.

Prinzhorn widmet einer der Illuminationen Mebes’ eine der 20 Farbtafeln seines Buches, vergleicht sie mit Philipp Otto Runge und persischen Miniaturen. Ein eigenes Kapitel, wie ursprünglich vorgesehen, gibt er dem Uhrmacher jedoch nicht, und auch aus einer separaten Veröffentlichung wurde nichts. So ist dieses faszinierend hermetische Werk noch zu entdecken.

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