Ausstellungen Vorschau normal#verrückt

normal#verrückt

Zeitgeschichte einer erodierenden Differenz

17. Mai bis 28. September 2025

Rudolf Liemberger („Max“), ohne Titel, 1972, Bleistift auf Papier, 14,8 x 10,6 cm, Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg

Die Geschichte der Psychiatrie ist geprägt vom Unterschied zwischen „normal“ und „verrückt“. Dieser Unterschied löst sich jedoch zunehmend auf. Einerseits wird das, was früher als verrückt galt, durch die Öffnung der Psychiatrien alltäglicher. Andererseits werden Verhaltensweisen wie Rausch, Stress oder Aufmerksamkeitsprobleme immer häufiger als krankhaft eingestuft. Ein Forschungsprojekt, an dem Medizinhistoriker*innen aus mehreren deutschen Städten und Luxemburg von 2021 bis 2024 zusammenarbeiteten, untersucht dieses Phänomen. Es fragt, wie sich die Klassifizierungen von „normal“ und „verrückt“ in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen nach 1945 verändert haben. Was geschah zum Beispiel mit den Kunstwerken von Anstaltsinsass*innen, als diese als Art Brut oder Outsider Art anerkannt wurden? Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Ergebnisse der Forschungsgruppe, indem sie neun exemplarische Objekte vorstellt – von einer Zeichnung des Gugginger Künstlers „Max“ bis zu einem Spritzenautomaten, von einem Pelzmantel bis zu einem Talking Stick.

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