Frau St.
(nachweisbar in der Privatheilanstalt Oberdöbling, Wien)
Prof. Heinrich Obersteiner (1847–1922) schickte gegen 1920 die Bilder von Frau St. nach Heidelberg mit der Angabe: "Frau St., Dementia präcox?". Ihre Werke gehören zu den ungewöhnlichsten der Sammlung. Sie verwendete eine Vielzahl winziger Zeitungs- und Packpapierstücke, um daraus bis zu 260 cm lange Collagebänder anzufertigen, die sie nach dem Zusammenkleben mit Bleistift, Deckfarben und Tinte dekorativ gestaltete. Von der Schöpferin sind weder Lebensdaten noch biografische Details bekannt. Wahrscheinlich gehörte sie der vermögenden Oberschicht an, da sie in der privaten „Heilanstalt für Nerven- und Gemütskranke in Wien-Oberdöbling untergebracht war, Die von ihr verwendeten Zeitungsabschnitte stammen aus den Jahren 1890 und 1891.