6./7. März 2015 in Berlin
Irre Blicke. Das Bild des Kranken zwischen Romantik und Moderne
Veranstaltungsort: Sammlung Scharf-Gerstenberg, Schloßstraße 70, 14059 Berlin
Das Verhaltnis von Kunst und Wahnsinn hat im ausgehenden 19. und fruhen 20. Jahrhundert ganze Generationen von Nervenarzten beschaftigt. Seit Hans Prinzhorns
Bildnerei der Geisteskranken (1922) denkt man dabei zuerst an Werke von Psychiatrie-Insassen selbst, von denen eine Auswahl derzeit auch in der Ausstellung Das Wunder
in der Schuheinlegesohle zu sehen ist. Die Tagung Irre Blicke fragt hingegen nach der Darstellung des Wahnsinns in der bildenden Kunst zwischen Romantik und Moderne. Wie wird die gesellschaftliche Wahrnehmung des Wahnsinnigen durch den Blick des
Kunstlers gefiltert? Welche Bedeutung haben psychiatrische Diagnosen? Und welche Rolle spielen moderne Kreativitatsvorstellungen, die dem psychschen Schwellenraum
zwischen Krankheit und Gesundheit eine besondere asthetische Potenz zuschreiben?
Veranstaltet von der Berliner DFG-Forschergruppe "Kulturen des Wahnsinns", dem Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik/Fachgebiet Kunstgeschichte der TU Berlin und der Sammlung Prinzhorn, UniversitätsKlinikum Heidelberg, anlässlich der Ausstellung "Das Wunder der Schuheinlegesohle. Werke aus der Sammlung Prinzhorn" (27.11.2014–6.4.2015) in der Sammlung Scharf-Gerstenberg der Staatlichen Museen zu Berlin
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht notwendig
Bild: Paul Goesch, Selbstporträt © Sammlung Prinzhorn