Peter Meyer


(Bütgenbach 1871 oder 1872–1930 Anstalt Eickelborn)
Dem in Armut geborenen Meyer gelang es, sich durch beweglichen Geist und Lebenskunst aus seinen Verhältnissen zu befreien. Seine Wortgewandtheit machte ihn als „Original“ bekannt und beliebt. Später eröffnete der gelernte Kellner eine eigene Wirtschaft in Münster. 1900 heiratete Meyer, doch die Frau starb nach sieben Jahren. Von den drei Kindern überlebte nur eines. Die eigene Wirtschaft konnte er nicht halten, fand aber als Geschäftsführer eines Kölner Hotels eine Anstellung. 1908 fühlte er sein Gehirn von einem elektrischen Schlag getroffen, hielt sich seit jenem Tag für einen Künstler und meinte, mit Reichtum gesegnet zu sein. Nachdem er in „großer Erregung“ die Familie mit dem Revolver bedroht hatte, kam er 1911 in die Anstalt Eickelborn. Er sah sich als „Dichterfürst“. 1912 begann er zu zeichnen. Später wandelte er sich zum „Heiligenmaler“, nachdem er ein Gelübde abgelegt hatte, keusch wie ein Mönch zu leben und Alkohol sowie Tabak zu meiden. Er gab alle seine Bilder willig her und hoffte, damit seine Sündenschuld Gott gegenüber bezahlen zu können. Angeblich schuf er seine Werke für den Kreuzgang des Kölner Domes und für den Festsaal der Anstalt.