Alois Dallmayr
Burghausen 1883 – 1940 Tötungsanstalt Hartheim bei Linz
Dallmayr wuchs behütet und privilegiert auf. Die wohlhabende Familie lebte in der vornehmen Münchener Kobellstraße. Der Vater war als königlicher Justizrat und Notar tätig.
Wenige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, von 1911 bis 1913, wurde Alois Dallmayr erstmals in München stationär psychiatrisch behandelt, zunächst in der Universitätsklinik, später in der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar. Bei seiner Aufnahme gab Dallmayr an, er habe sich nach der Militärzeit der „Haupt- und Grund- Naturwissenschaft“ gewidmet, bis ihn seine „Krankheitserscheinung“ davon abgebracht hätte. Aus Eglfing entließ man Dallmayr „ungeheilt“.
Im Oktober 1916 wurde er zum zweiten Mal in München aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war er intensiv mit religiösem Erleben beschäftigt. Dem Arzt überreichte er eine Visitenkarte: „Alois Dallmayr, Geist der Wahrheit und apostolischer Kreuzträger Christi“. Er wusste, dass Psychiater dies als einen Wahn ansahen, hielt jedoch an seiner Überzeugung fest, der Aufenthalt in der Psychiatrie sei eine göttliche Prüfung. In seinen Zeichnungen thematisierte er immer wieder den Teufel und Dämonen in Schlangen- und Drachengestalt.
In Eglfing blieb Dallmayr dann bis zum 30. August 1940. An diesem Tag wurde er nach Niedernhart bei Linz verlegt und bald darauf in der nahe gelegenen „Tötungsanstalt“ Hartheim ermordet.