4. FOTOFESTIVAL MANNHEIM-LUDWIGSHAFEN-HEIDELBERG 2011: THE EYE IS A LONELY HUNTER: IMAGES OF HUMANKIND
4. FOTOFESTIVAL
MANNHEIM-LUDWIGSHAFEN-HEIDELBERG 2011
THE EYE IS A LONELY HUNTER: IMAGES OF HUMANKIND
Einzelausstellung Roger Ballen
10. September 2011 – 6. November 2011
Das 4. Fotofestival ruft die Fotografie in den Zeugenstand und widmet sich ihrer Rolle als visuelle Ausdrucksform einer Conditio humana zu Beginn des zweiten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts: Wie könnte ein Porträt der Menschheit im Jahr 2011 aussehen? Welchen wesentlichen Fragen und Herausforderungen steht die Menschheit heute gegenüber? Wie wird zeitgenössische Fotografie in der Lage sein, Wissen und soziales Bewusstsein zu generieren? Und wo liegen Wahrheit und Authentizität eines fotografischen Bildes: im Auge des Betrachters, im Auge des Fotografen oder in den Augen beider?
Deutschlands größtes kuratiertes Fotofestival hat das Ziel, ein facettenreiches Bild der Menschheit in all der Vielfältigkeit unserer Zeit zu präsentieren. Damit begibt sich das Festival auf eine „Reise in das Reich des Menschen“; es betrachtet sich als eine ethnografische und anthropologische Recherche von Künstlern in einem Zeitalter der Globalisierung, der Folgen des Kolonialismus des 19. und 20. Jahrhunderts und des Zusammenbruchs der Ideologien.
Roger Ballens Ausgangspunkt für seine Arbeit ist soziologischer und anthropologischer Art und rückt die Entrechteten, Marginalisierten sowie das Abseitige in den Fokus. Seine Motive sind in düsteren, schäbigen häuslichen Umgebungen inszeniert und resultieren in kraftvollen, aufwühlenden und verstörenden Bildern, die über Voyeurismus hinausgehen und sich in den Bereich der Affekte vorwagen. Seine Serie Outland (1987–2000) zeigt das Leben der entlegenen und armen, weißen Bevölkerung auf dem Land, die mit dem Ende der Apartheid jegliche Privilegien verlor und viele von den Menschen in einer Art Schockstarre zurückließ. Die Bilder von Shadow Chamber (2001–2004) aus dem ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts zeigen entfremdete, psychisch gestörte Menschen in schmuddeligen Räumen, zum Teil gemeinsam mit ihren Haustieren. Diese Fotografien erfassen mit großem Einfühlungsvermögen den Alltag von Menschen, die beinahe völlig außerhalb der Gesellschaft leben.
Kuratorinnen: KATERINA GREGOS & SOLVEJ HELWEG OVESEN